Diagnose Läuferknie – und jetzt?
Ob Hobbyläufer/in oder Wettkampftrainierte/r. Ein/e Läufer/in kommt irgendwann in seinem Leben einmal an den Punkt, dass er/sie sich ein Läuferknie (ITBS) einfängt. Es ist unangenehm und man kann sein Training kaum noch fortsetzen. Aber was macht man in solch einem Fall?
Was ist eigentlich unter dem Begriff Läuferknie (ITBS oder auch Runner´s Knee genannt) zu verstehen?
Jetzt wird es fachlich: Das Läuferknie entsteht, wenn der Tractus iliobialis an dem lateralen (äußeren) Knochenvorsprung des Oberschenkelknochens über dem Kniegelenk reibt. Oft ist der Grund hierfür eine zu schwache Rumpf- und Gesäßmuskulatur. Diese fehlende Kraft des Körpers führt dazu, dass beim Laufen das Becken auf der entgegengesetzten Seite nicht gehalten werden kann. Gerade bei Langstreckenläufern oder Radfahrern kommt es so durch das wiederholte Beugen und Strecken des Kniegelenks zu Reizzuständen und damit einher gehend zum Läuferknie. Machmal ist sogar der Schleimbeutel oder die Knochenhaut des Oberschenkelknochens mit betroffen.
Wie macht sich ein Läuferknie als solches bemerkbar?
Oft sind die Symptome mit stechendem Schmerzen an der Außenseite des Kniegelenks und/oder am Becken spürbar. Manchmal liegen sie aber auch an der Knieinnenseite und seltener direkt unterhalb des Knies. Die Beschwerden treten häufig direkt nach den ersten 100 gelaufenen Metern auf und nehmen mit jedem Schritt zu. Später sind sie auch beim normalen Gehen spürbar.
Und wie schaut nun die Behandlung aus?
Diese kann vielfältig sein. Geht man zu einem Orthopäden wird einem in den meisten Fällen Einlegesohlen für die Schuhe verschrieben. Doch diese lindern nur die Symptome und nicht die Ursache. Wichtig ist eher der Aufbau der Rumpf-, Gesäß- und Hüftmuskulatur. Hierdurch wird die Körpermitte gestärkt und kann die Bewegungsabläufe beim Laufen besser kompensieren und es kommt zu keiner Fehlbelastung des Körpers.
Des weiteren sollte man dafür sorgen, dass die Sehnen im Hüft-, Gesäß- und Beinbereich ausreichend gedehnt sind. Hierzu gibt es tolle 3-4 Übungen, welche man leicht in den Alltag einbauen kann.
Wenn das alles nichts hilft, kann das Knie auch noch zusätzlich getapt werden. Doch hier sollte sich durch einen erfahrenen Physiotherapeuten Hilfe geholt werden. Wenn das Tape falsch angelegt wird, kann es zur Verschlimmerung der Verletzung als zur Heilung, führen.
Wichtig ist zu erwähnen, sollte man bereits an einem Läuferknie erkrankt sein und seinen Sport dennoch weiter fortführen wollen, nie in den Schmerz hinein laufen! Maximal so lange laufen, bis der erste Schmerz eintritt.
Und wenn man noch nicht erkrankt ist und vorbeugen möchte raten wir, immer schön ein Ausgleichstraining einbauen. Wie bereits beschrieben dienen hierzu Kraft- und Stabilisierungsübungen für Rumpf, Hüfte, Gesäß und Beine. Und nicht die Dehnung des Körpers vergessen. 🙂